Über den Künstler

Matti, Fritzlar 2006; Quelle: HNA Fritzlar-Homberger Allgemeine/Reinhard Berger

Matti Värttö (*1948 in Oulu/Finnland, † 22.01.2011, Fritzlar/Hessen) war ein Mensch der nie aufhörte zu Träumen , dessen Leben in Finnland begann, stark geprägt von Sagen und Mythen, Natur, Licht und Schatten. Finnland ist für ihn das Land der Elfen und Trolle, deren Vorstellung Matti Värttö bis zu seinem Tod in sich trug.

Durch zeitpolitische Ereignisse zieht Matti nach Deutschland. Hier absolviert er eine Ausbildung als Koch in Kassel – etwas Bodenständiges (vom Vater so gewollt) braucht man immer. Neben dem Alltagsgeschäft malt er in jeder Minute – oft Nächte lang. Mit der Unterstützung seiner Frau verlässt er das Tagesgeschäft als Koch. Als freier Künstler wird das Malen Dreh- und Angelpunkt seines Lebens. Er bezeichnet sich als „phantastischen Realisten“, der in „altmeisterlichen Techniken“ auf Holz malt. Die Inspiration fand Matti in Werken von Hieronymus Bosch, Leonardo da Vinci, Salvatore Dalí und Joseph Beuys.

In Ausstellungen öffentlich geworden erlebt Matti Värttö viel Lob von der Kunstkritik für die dargestellte Fantasie und Technik. In den 80er Jahren entwickelt Matti die „Värttögraphie“, Farbradierungen, bei denen der Künstler altmeisterliche Tiefdruckfertigkeiten mit den aktuellen technischen Möglichkeiten verbindet. 1989 gründet Matti mit einem Freund zusammen die Gruppe „Kunst für die Kunst“, ein Manierismus, der es sich zum Ziel macht, die „optische Poesie“ wieder herzustellen. Im Laufe der Jahre wird die Palette der Techniken und des Materials immer ausgefeilter – eigene Radierungen werden mit Öl bemalt, sodass sie Einzelstücke sind und dadurch zu einem gewissen kommerziellen Erfolg beitragen.

Matti Värttö beginnt sich für Arbeiten mit Ton zu interessieren. Fliesen bearbeitet er so lange, bis es ihm gelingt, dem Material Leuchtkraft zu verleihen. 2006 wird eine Retrospektive in Fritzlar gezeigt. Ab 2010 arbeitet Matti an einem großen Projekt für die Stadt Fritzlar: „Menschen für Demokratie, Wahrheit und Gerechtigkeit“. Das Projekt wird von der Finnin Kirsti Brehme unterstützt, die Friedrich Matti Schmidt/Värttö bis zu seinem Tod begleitet.

In dem Buch „MATTI VÄRTTÖ – Sein Leben für die Kunst“ finden Sie eine ausführliche Biografie und über 100 seiner Werke.